Einst, als Zwerge im Gebirge auf eine geheimnisvolle Art und Weise nach Gold gruben!
Das geschmolzene Gold füllten sie in kleine Schälchen und stellten diese auf eine Wiese, Elfen kamen und streuten Sonnenstaub darüber, so dass das Gold einen ganz besonderen Glanz erhielt. Natürlich brachte das Neider auf den Plan! Die Gnome kamen eines nachts und klauten das ganze Gold aus den Schüsseln. Doch die Zwerge ließen sich das natürlich nicht gefallen. Sie schlichen zu den inzwischen vor lauter Goldrausch besoffenen Gnomen und zogen ihnen eine tüchtige Tracht Prügel über.
Doch so ein Raub konnte immer wieder geschehen und so waren die Zwerge erfinderisch. Sie erfanden Schalen auf Stielen, die sich bei Sonnenuntergang schlossen. Damit war nachts das Gold nicht zu sehen, konnte aber tagsüber von dem Sonnenstaub der Elfen etwas abbekommen. Rings um die Stiele der Schalen bauten sie noch gefährliche Fallen, mit großen scharfkantigen Zähnen, die unerbittliche zuschnappen konnten.
Ja, die Gnome kamen wieder und sie konnten des nachts kein Gold sehen. Statt dessen schnappten die Fallen wie scharfe Zähne die Gnome auf. Darauf hin wurden die Gnome nie wieder gesehen.
Die Zwerge machten noch ein paar Jahre weiter. Dann war auch das Golderz zu Ende. Sie ließen die Schalen zurück und taten sogar in jede noch etwas Gold hinein und durch den Zauber der Elfen wurden daraus Blumen. Erst als die Menschen die Blumen entdeckten, gaben sie ihnen den Namen Löwenzahn.
Übrigens: die Vorrichtung funktioniert bis auf den heutigen Tag! Wenn die Sonne scheint, sind die Blütenschalen mit dem Gold weit geöffnet. Wenn die Sonne verschwindet, schließen sich die Schalen und kein Gold ist mehr zu sehen.
Vielleicht hat erst durch das Weitererzählen dieser Geschichte der Löwenzahn seinen Siegeszug durch alle Lande und in die Kräuterkunde angetreten.